Des öfteren werde ich gefragt ob ein Met schlecht sei, wenn er ein Depot hat.
(Als „Depot“ bezeichnet man den Bodensatz, der sich bei manchen Sorten bilden kann)

Nein, ein Depot zeugt nicht von schlechter Qualität – es ist ein Hinweis darauf, dass der Produzent sich bewusst dazu entscheidet den Wein oder Met nicht zu filtrieren und mit der Zeit zu arbeiten.

Das Depot besteht beim Met hauptsächlich aus Proteinen des Honigs und abgestorbenen Hefeteilchen.
Diese schwimmen zu Beginn gut vermengt im jungen Met und werden sich mit der Zeit setzen.
Wie schnell dies geschieht hängt von mehreren Faktoren ab, aber hauptsächlich von der Dichte des Mets. Ein dichte, zähflüssiges Medium lässt Teilchen weniger schnell sinken.
Met mit einem höheren Restzuckeranteil sind zähflüssiger als trockenere.
Wärmere Met sind dichter als kältere – und natürlich sind Met mit einem höheren Anteil an Honig zähflüssiger als solche mit weniger Honig.
Auch die verwendeten Hefen spielen eine Rolle. Manche Hefen „flocken“ schneller aus als andere.

Grundsätzlich ist ein Met, bei dem sich ein Depot gebildet hat nicht verdorben oder schlechter als andere – man kann ihn immer noch trinken und er wird zu 90% der Fälle immer noch so schmecken, wie er soll.
Wie man den Met nun trinkt bleibt einem selbst überlassen: Man kann die Flasche sanft schwenken, damit sich die Trübstoffe wieder vermischen, man kann aber den Met auch dekantieren.
Vom Geschmack her macht ein Depot wenig aus – absehen würde ich allerdings davon das Depot als solches alleine zu probieren.

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